Archiv des Stadt- und Industriemuseums Guben

Kriegsgeschehnisse

12. Februar 2009

 

Manfrred Augustyniak (links) und Gerhard Gunia (rechts)
Besucher des Vortrages

 

Vortrag von Gerhard Gunia und Manfred Augustyniak im Stadt- und Industriemuseum

Am 12. Februar luden Gerhard Gunia und Manfred Augustyniak zum ersten heimatgeschichtlichen Vortrag in diesem Jahr im Stadt und Industriemuseum ein. Der Titel: „Vor 70 Jahren begann der II. Weltkrieg - die Stadt Guben zwischen 1939 und 1940.“ Zusätzlich gab es eine Diskussionsrunde und eine Dokumentenausstellung. Gerhard Gunia begann seinen Vortrag mit dem Juli 1939, wo er mit seiner Familie aus Guben unter anderem in Ostpreußen seinen Urlaub verbrachte. Mit einem Bild von dem Dampfer, auf dem der damals sechsjährige Gunia und die Familie reisten, brachte er seinen Gästen authentisch die Geschehnisse nahe. „Diese letzten Ferienwochen war auch die letzten Wochen des Friedens“, so Gunia. Im weiteren Verlauf seiner Erzählungen und Darstellungen durch Zeugenaussagen und Dokumente, berichtete er auch über die Problematiken in Polen, die gut und erfolgreich scheinende wirtschaftliche und politische Lage Deutschlands und natürlich über Geschehnisse aus Guben selbst. So war laut Gunia auch der 50. Geburtstag Hitlers 1939 ein großer Anlass zur Feierlichkeit in Guben: Die Stadt lieferte eine Militärparade mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie dem Gubener Oberbürgermeister und vielen städtischen Industriellen. Die Gubener Zeitung berichtete ausführlich darüber. Doch die wohl größte Militärparade zu diesem Anlass, so Gunia, fand in Berlin statt. Im Laufe seines Vortrags erzählte Gerhard Gunia auch vom 1.September 1939, dem offiziellen Kriegsbeginn. Von hektischer Betriebsamkeit und Verdunkelung der Fenster berichtete „die Welt“- soviel Begeisterung, wie 1939 beim Hitler-Geburtstag, war da schon nicht mehr zu spüren.

Auch Manfred Augustyniak sprach von seinen Erlebnissen, Eindrücken und Erinnerungen, die er bis heute noch immer nicht vergessen kann. Er erinnerte sich an die Straßen Dresdens als er mit seiner Familie in Richtung Heimat zurückkehrte. Erst Jahre später begriff er das Leid der Schwächeren und die Ereignisse, die er als kleiner Junge gesehen hatte. Die knapp 50 Besucherinnen und Besucher, welche größtenteils zur älteren Generation gehörten, konnten die Erzählungen und Darstellungen gut nachvollziehen und wurden von den Geschehnissen mitgerissen. Für jüngere Gäste war der Vortrag besonders in Verbindung mit den ausgestellten Bilddokumenten sehr informativ und trug viel dazu bei, die Geschichte besser zu verstehen.

Knapp 50 Besucher konnten die Veranstalter zum heimatgeschichtlichen Vortrag von Gerhard Gunia und Manfred Augustyniak im Stadt- und Industriemuseum begrüßen.

Text: B. Blaschke

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