In diesem Monat präsentiert das Stadt- und Industriemuseum in der Reihe „Exponat im Fokus“ einen Teller der Familie von Kleist.

Der Teller, welcher um das Jahr 1855 von der Porzellanfabrik von Christian Fischer in Zwickau hergestellt wurde, ist mit einem Goldband sowie dem Wappen der Familie von Kleist geschmückt.

Das Wappen auf diesem Teller trägt die Grafenkrone, welche in Art und Ausführung auf den Landrat a.D. Graf Ewald Friedrich August Conrad von Kleist hinweist. Ewald von Kleist wurde am 03. August 1825 auf dem väterlichen Gut in Olbernhau/Sachsen geboren und verstarb am 06. August 1877. Er war der zweite Sohn des Grafen Wilhelm Bogislaff von Kleist und seiner Frau Augusta Isidora (geb. Erbgräfin vom Loß).

Nach seiner Schulzeit studierte Ewald von Kleist Rechtswissenschaften in Berlin und arbeitete anschließend kurzzeitig im Justizdienst. Ab Anfang der 1850er Jahre unterstütze er seinen Vater mit der Verwaltung des Gutes in Tzschernowitz/Kreis Guben (heute Polen). Ab 1860 übernahm er das Landratsamt im Kreis Guben, welches er bereits 1867 wieder niederlegte, um sich seiner politischen Tätigkeiten zu widmen. 

Seit Anfang der 1860er Jahre war er Mitglied des preußischen Abgeordneten-Hauses, später des norddeutschen und dann des ersten deutschen Reichstages, in welchen er 1876 erneut gewählt wurde. Ebenfalls führte er den stellvertretenden Vorsitz im Kommunal-Landtag in Lübben. Noch heute ist im Wappensaal des Schloss Lübben das Grafenwappen zu bestaunen. 

Dieses Exponat ist Teil der neuen Sonderausstellung „110 Jahre Gubener Museum“ im Stadt- und Industriemuseum Guben, welche bis zum 31. Dezember 2023 im Rahmen der regulären Öffnungszeiten zu sehen ist.